... es sei denn, man tut es

Von Christoph Koch

 

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland e. V. nimmt Abschied von Claus Weyrosta, dem Freund und Weggefährten, der ihre Arbeit über Jahrzehnte energisch mitgetragen und in eigenwilliger Weise mitgestaltet hat. Weyrostas Einsatz für die deutsch-polnische Verständigung war die Frucht der aus der historischen Erfahrung seiner Generation gewonnenen Einsicht in die Endgültigkeit der Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs und in die absolute Unzulässigkeit des Weges, der zu diesen Ergebnissen geführt hatte.

 

1925 in Breslau geboren, hatte sich Weyrosta in jugendlichem Vertrauen anfangs selbst auf diesen Weg begeben. Seit 1942 war er aktiver Teilnehmer des bereits verlorenen Krieges. Die Wirklichkeit des Kriegsgeschehens,  der Zusammenbruch des Dritten Reiches und der Verlust der Heimat setzten aller Illusion ein Ende und warfen die Frage nach den moralischen Schlussfolgerungen auf.