Hans Koschnick, früherer Bremer Bürgermeister, übernahm am 1. Januar 2000 das Amt des Präsidenten des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt. Er löst den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) ab, der das Amt seit 1995 inne hatte. Koschnick hatte 1976 die erste deutsch-polnische Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Gdańsk gegründet. Neuer Schatzmeister des Polen-Instituts wird der bisherige deutsche Botschafter in Warschau, Johannes Bauch. Hans Koschnick will als Präsident des Deutschen Polen-Instituts den deutsch- polnischen Dialog auf kultureller Ebene weiter befördern, als “Dialog derer, die offen an die Zukunft herangehen und die bereit sind, selbständig zu denken”.
Ein eventueller Rückkauf von Grundstücken im heutigen Polen durch ehemalige deutsche Besitzer wurde durch ein neues Gesetz vom 7. Januar deutlich erschwert. Bisher musste der Staat ehemaligen Eigentümern solcher Grundstücke, die während der Zeit der Volksrepublik verstaatlicht wurden, ein Vorkaufsrecht zubilligen, wenn er diese Grundstücke wieder verkaufen will. Mit den Worten: “Damit wurde eine Rechtslücke geschlossen”, wird das neue Gesetz in der Zeitung “Gazeta Lubuska” kommentiert.
Das Musical “Tanz der Vampire” wird am 31. März 2000 zum ersten mal im STELLA Erlebnis-Center Stuttgart aufgeführt. Als Musical-Vorlage dient der gleichnamige Kultfilm “Tanz der Vampire”. Roman Polanski persönlich führt die Regie, Jim Steinmann komponierte die Musik, Michael Kunze schrieb die Texte.
Dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl wurde am 11.1.2000 die Ehrendoktorwüde der Päpstlichen Theologischen Fakultät in Wrocław verliehen. Prof. Jan Krucina führte aus, dass Kohl diese Ehre wegen seiner außerordentlichen Aktivitäten mit übernationalem Charakter und seines Beitrags für die deutsch-polnische Aussöhnung erhielt.
Die Wojewodschaft Lebus (Woj. Lubuskie) und das Land Brandenburg unterzeichneten am 12. Januar eine gemeinsame Erklärung, in der eine engere Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wirtschaftsförderung sowie Bildung, Kultur, Sport und Landwirtschaft vereinbart wird.
Sondertarife für Reisen nach Krakau bietet die Deutsche Bahn AG ab Februar an. Gruppen ab sechs Personen können bis Ende des Jahres zum halben regulären Tarif in diese polnische Stadt reisen. Krakau erwartet in diesem Jahr als europäische Kulturstadt zahlreiche Besucher und Besucherinnen. Das Gruppenangebot kostet pro Person ab Berlin 50 DM und ab Frankfurt/Main 97,80 DM für eine einfache Fahrt. Für kleinere Gruppen unter sechs Personen gibt es ein Sonderangebot, das für ganz Polen gilt. Mit dem “Sparpreis Polen” kosten alle Verbindungen in das östliche Nachbarland für die erste Person 264 und für bis zu vier Mitreisende je 132 Mark. Familien mit beliebig vielen Kindern zahlen für die ICE-Fahrt nach Polen pauschal 498 DM beziehungsweise 398 DM mit Bahncard.
Edith Heller (Foto), deutsche Zeitungskorrespondentin in Warschau, ist 39-jährig am 6.2.2000 gestorben. Ihre Berichte aus Polen waren immer frei von Vorurteilen und Belehrungen gegenüber Polen. Der Tod Edith Hellers ist ein wirklicher Verlust für die Sache der deutsch-polnischen Verstädigung.
Friedbert Pflüger, strellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband e.V., stattete - als Zeichen gegen die EU-Reaktion auf die österreichische Regierungsbildung unter Beteiligung der FPÖ des Rechtsaußen Jörg Haider - der österreichischen Hauptstadt zusammen mit dem Landesgruppenchef der CSU, Michael Glos, einen demonstrativen Besuch ab. Es gälte einer Beleidigung und einer weniger aus ethischer als aus partei- und innenpolitischen Motiven betriebenen Isolation des Landes entgegenzutreten, das mit seinem Veto den Prozess der EU-Erweiterung nach Mitteleuropa blockieren könne.
Auf Einladung der Seniorenuniversität in Gorzów nahmen im Februar acht Frauen des Freiwilligenzentrums in Frankfurt (Oder) an einer populärwissenschaftlichen Konferenz teil. Die Vorträge beschäftigten sich im Wesentlichen mit der Grenzsituation, der damit verbundenen gegenseitigen kulturellen Durchdringung sowie mit den nationalen Klischees in der Literatur in diesem Gebiet.
Die zweisprachige Zeitschrift “Slubfurt” des im Herbst letzten Jahres gegründeten deutsch-polnischen Vereins, der die Städte Frankfurt und Słubice wieder näher zusammenbringen möchte (s.a. Puw 4/99), ist im Februar erschienen. “Slubfurt” soll monatlich erscheinen und kostenlos in öffentlichen Einrichtungen ausliegen.
Die Deutsch-Polnische ZOO-Schule wurde in Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern) am 24. März 2000 eröffnet. Der Ueckermünder Tierpark arbeitet seit zwei Jahren mit der Euroregion Pomerania in Szczeciń zusammen und versucht sich als Zoologischer Garten für die Stadt Szczeciń zu profilieren. Die gesamte Ausschilderung ist zweisprachig. Im vergangenen Jahr haben bereits 6000 polnische Schüler und Schülerinnen aus der Region den Tierpark besucht. Adresse: Tierpark, Ueckermünde, Chauseestr. 76, 17373 Ueckermünde.
Nach der erfolgreichen Durchführung des polnisch-deutschen Kongresses hat der Vorsitzende der Polnisch-Deutschen Gesellschaft Rzeszów, Dr. Ludwik Noworolski, den Vorsitz der Gesellschaft in neue Hände übergeben. Er selbst widmet sich jetzt neuen beruflichen Aufgaben, die ihn stark beanspruchen. Er hatte zwölf Jahre seit der Gründung der Gesellschaft den Vorsitz inne. Neuer Vorsitzender ist der bisherige Sekretär der Gesellschaft, der Journalist Dr. Wojciech Furman. Als Vize-Vorsitzende wurden Marta Jakubowicz-Pisarek und Dr. Andrzej Kwolek wiedergewählt. Neuer Sekretär der Gesellschaft ist Władisław Czajewski.
Die Eurofighter – deutsch-polnischer Schalke Fan-Club – bekamen im Schalker Parkstadion Anfang März zusammen mit der Schalker Fan-Initiative den “Goldenen Hammer” zur Überwindung von Gewalt und Rassismus durch die Jugendministerin von NRW, Birgit Fischer überreicht. Bereits 1997, Gründungsjahr der Eurofighter, bekamen sie nicht zuletzt für ihre Kontakte zu Fans von Lech Poznań diese Auszeichnung. Heute haben sie etwa 20 Mitglieder, davon 8 Polen!
Deutsches Wechselgeld in polnischen Kassen, deutsche Bedienung in polnischen Geschäften - das ist normal in vielen Geschäften in Słubice. Eine polnische Untersuchung hat festgestellt, dass die Geschäfte in Słubice sich recht gut auf die deutsche Kundschaft eingestellt haben. Viele Słubicer Verkaufsstellen haben ein Schild in deutscher Sprache, zeichnen ihre Preise auch in DM aus und in vielen kann man mit deutschem Geld bezahlen.